Startseite

  • Ein Badeausflug in die Karibik

    Ein Badeausflug in die Karibik

    Für meinen nächsten Tag in Cartagena habe ich einen Ausflug auf einem Katamaran gebucht. Zeitig um 08:30 Uhr geht es los, zum Glück liegt der Anlegeplatz der Ausflugsboote nur kurz von meiner Unterkunft entfernt. Der Check-in am Boot verläuft unkompliziert, die Passagiere sind bunt gemischt.

    Der Katamaran

    Wir legen ab, es geht gemütlich vorbei am Stadtteil Bocagrande ehe wir offenes Gewässer erreichen. Zum Start gibt’s einen erfrischenden Melonensaft während wir unser erstes Ziel ansteuern. Rund zwei Stunden sind wir unterwegs bevor wir den Anker auswerfen. Etwa 100 Meter vor einem Strand der Isla Grande gibt’s jetzt Zeit um im Meer zu Baden.

    Die türkise Karibik

    Schnorchel und Maske gibt’s am Katamaran zum Ausborgen, ich hab meine noch aus Galapagos. Mein erster Eindruck des Wassers – sehr warm. In diesem Bereich hat die Karibik rund 30 Grad Celsius, nur knapp weniger als die Lufttemperatur. Eine große Abkühlung gibt es also nicht. Auch das Schnorchel-Erlebnis ist eher unterdurchschnittlich, Fische oder Korallen sucht man vergeblich.

    An unserem Ankerplatz gibt es kaum andere Boote

    Nach dem Baden gibt’s ein überraschend köstliches Mittagessen – eine Meeresfrüchte-Paella. Obwohl der Katamaran nur über eine sehr einfache Küche verfügt ist das Essen hervorragend. Zeitgleich macht sich der Kapitän auf zum nächsten Halt, der rund eine Stunde entfernt ist. Erneut legen wir vor einer Insel an und können das karibische Meer genießen.

    Nach weiteren zwei Stunden machen wir uns dann auf den Rückweg. Längst ist die Bar des Katamarans eröffnet, es herrscht Partystimung. Schließlich kommen wir am frühen Abend wieder in Cartagena an. Der kühle Fahrtwind ist vorbei, die Hitze der Stadt hat mich wieder. Ein unterm Strich ein lässiger, entspannter Ausflug geht zu Ende und ich überlege mir was ich morgen noch anstellen kann.

  • Cartagena – Willkommen in der Karibik

    Cartagena – Willkommen in der Karibik

    Nach einigen Tagen in der Kaffeeregion Kolumbiens ist es Zeit dem regnerischen und doch recht frischen Wetter zu entfliehen. Mein Ziel ist die Stadt Cartagena an der Karibikküste Kolumbiens. Täglich gibt es mehrere Direktflüge von Pereira nach Cartagena, also packe ich meine Sachen und mache mich mit dem Bus von Salento auf nach Pereira.

    Der Busbahnhof von Salento ist gleichzeitig ein kleiner Park

    Als ich den Flughafen in Cartagena verlasse bietet sich mir ein komplett anderes Wetter als in Salento. Es ist heiß und schwül, einen erfrischenden Luftzug sucht man vergeblich. Meine erste Station nach dem check-in ist daher ein Barbershop, ich brauche definitiv kürzere Haare. Danach geht’s auf zu einer Walking Tour um mehr über diese bunte Stadt zu erfahren.

    Einer der vielen Plätze in Cartagena

    Cartagena, eigentlich Cartagena de Indias um es von der Stadt Cartagena in Spanien zu unterscheiden, wurde im Jahr 1533 gegründet. Die Stadt spielte eine wichtige Rolle bei der Kolonialisierung des Kontinents durch Spanien. Von hier aus wurde das Silber, welches in Potosí Bolivien abgebaut wurde, nach Spanien verschifft. Dementsprechend war die Stadt oft Ziel von Piraten sowie von rivalisierenden europäischen Königshäuser, weshalb imposante Stadtmauern errichtet wurden.

    Ein Teil der alten Stadtmauern

    Diese Stadtmauern, welche die Altstadt umschließen, sind heute eine beliebte Touristenattraktion. An manchen Stellen sind die Mauern so breit, das ganze Restaurants auf ihnen Platz finden. Innerhalb der Mauern gibt es prächtige bauten im Kolonialstil, welche sich mit bunten Häusern abwechseln.

    Der Bereich innerhalb der Stadtmauern

    So richtig bunt wird es im Viertel Getsemaní. Einst einer der ärmsten Bereiche der Stadt findet man hier heute Boutique-Hotels, Kunstgalerien und jede Menge Bars und Restaurants. Nach Sonnenuntergang trifft man sich am Plaza de la Trinidad, wo Imbisstände und Straßenmusiker zu finden sind.

    Getsemaní bei Nacht

    Hat man es lieber luxuriös ist das Viertel Bocagrande das richtige. Hier stehen moderne Hochhäuser und Hotels direkt am Meer, von vielen wird dieser Stadtteil das Miami Südamerikas genannt.

    Bocagrande von der Stadtmauer aus gesehen

    Einzig die Strände im Stadtbereich haben keinen guten Ruf – man hört von zu vielen Menschen die versuchen Snacks, Getränke oder Massagen an den Mann zu bringen. Besser soll es sein auf eine der Insel vor der Stadt auszuweichen. Ob das so ist habe ich natürlich ausprobiert, mehr dazu beim nächsten Mal.

  • Cocora Valley – wo himmelhohe Palmen stehn

    Cocora Valley – wo himmelhohe Palmen stehn

    Heute steht ein Wandertag an, es geht ins Cocora Valley. Dieses Tal liegt rund 30 Minuten via Willy vom Zentrum von Salento entfernt und ist für seine Wachspalmen bekannt, welche über 45 Meter hoch werden. Damit sind sie die höchsten Palmen der Welt. Die letzten Tage hat es immer wieder geregnet, doch am Morgen sieht das Wetter gut aus, ich bin vorsichtig optimistisch.

    Die Palmen von unten

    Im Cocora Valley gibt es zwei Wanderwege. Einerseits einen Rundweg der mit 5-6 Stunden veranschlagt wird, sowie eine kurze Schleife, welche nur die Instagram-Fotospots abdeckt. Ich entscheide mich für den Rundweg – wegen dem zu erwartenden Gatsch in der Variante gegen den Uhrzeigersinn. Um vor den Touristengruppen dort zu sein nehme ich einen der ersten Willys des Tages.

    Die Wanderkarte

    Der Start meiner Wanderung geht vorbei an einem Fischteich und entlang eines Baches. Die Landschaft erinnert sehr an eine Alm, sogar Kühe gibt es hier. Der Boden ist zwar relativ gatschig, da hier auch Pferde entlangreiten, trotzdem schaffe ich es das meine Wanderschuhe trocken bleiben.

    Der Start der Wanderung

    Nach gut einer Stunde verlasse ich die Wiesen, es geht hinein in einen Wald. es geht kontinuierlich leicht bergauf und schon bald stehen die ersten Mutproben auf dem Programm. Sechsmal muss der Bach überquert werden, auf ziemlich schwindligen Hängebrücken.

    Eine der Hängebrücken

    Ich schaff es ohne runterzufallen auch über die letzte Brücke. Bald darauf steht eine Entscheidung an – es gibt die Option ein Kolibri-Reservat zu besuchen. Das bedeutet rund eine Stunde mehr Weg, dafür gibt’s dort als Snack Kaffee mit einem Stück Käse. Das Wetter schaut noch gut aus und ich fühle mich fit – ab zu den Kolibris.

    Der Eingang zum Kolibri-Reservat

    Dort angekommen mach ich eine Pause, rund zwei Stunden bin ich jetzt unterwegs. Überall am Gelände gibt es Spender mit Zuckerwasser, an denen sich die Kolibris laben. Ideal um Fotos zu schießen und Videos aufzunehmen.

    Kolibris

    Nach der Pause geht’s zurück zur Weggabelung, jetzt wartet der härteste Teil der Wanderung. Relativ steil geht es durch den Wald den Berg hinauf. Mittendrin reißt dann mein Wetterglück und es beginnt zu regnen. Jetzt bin ich wirklich froh den Rundweg gegen den Uhrzeigersinn zu absolvieren – hier bei Regen den Berg hinunter macht sicher keinen Spaß.

    Am höchsten Punkt der Wanderung

    Schließlich komme ich oben an, ab jetzt geht es nur mehr gemütlich bergab. Leider wird der Regen aber immer stärker, dazu kommt Nebel. Trotzdem schaffe ich es ein paar Fotos von den Palmen zu bekommen.

    Die höchsten Palmen der Welt

    Nach rund sechs Stunden bin ich wieder am Start der Wanderung. Jetzt heissts erstmal umziehen, zum Glück hab ich wasserdicht verpacktes Reservegewand im Gepäck. Die Rückfahrt nach Salento wird dann ein wenig zur Geduldsprobe – zu viele Leute wollen zugleich retour, was den Willy-Service überlastet.

    Selbst den Pferden ist es heute zu nass

    Schließlich komme ich aber – halbwegs trocken – wieder in Salento an. Bei einem Straßenhändler Kauf ich mir einen gebratenen Woazstrizl, bevor es ab unter die Dusche geht. Frisch machen für das nächste Abenteuer – mehr dazu beim nächsten Mal.

  • Die Ocaso Kaffeefarm

    Die Ocaso Kaffeefarm

    Für meinen ersten Ausflug aus Salento hinaus entscheide ich mich die Ocaso Kaffeefarm zu besuchen. Diese liegt rund 5 Kilometer außerhalb des Ortszentrums und bietet Touren, die einen Einblick in die Welt des Kaffees liefern. Am Hauptplatz von Salento fahren rechtzeitig vor Beginn jeder Tour Willys ab, die einen danach auch wieder retour nach bringen.

    Die Tour startet mit einer reifen Kaffeekirsche. Bevor die Kaffeebohnen, so wie wir sie kennen, genussfertig sind braucht es etliche Schritte. Eine Kirsche enthält in der Regel zwei Bohnen, hin und wieder enthält sie aber auch nur eine Bohne, die dafür besonders stark ist. Die Bohne ist noch in einer Schicht aus süßem Fruchtfleisch sowie der Pergamenthaut verpackt.

    Kaffeekirsche mit zwei Bohnen

    Wir dürfen unsere Kaffeebohnen in ein sandiges Hochbeet pflanzen. In den ersten Monaten hilft der sandige Untergrund den Kaffeebohnen beim Wachsen, danach werden sie umgesetzt. Bis die Pflanze blüht vergehen drei Jahre. Dabei entwickelt sich nach und nach ein Baum, der insgesamt 21 Jahre lang Kaffee abwirft. Dazu wird er aber zweimal radikal zurückgestutzt sodass nur ein Stumpf übrig bleibt.

    Hier haben wir unsere Bohnen gepflanzt

    Danach geht es ans Arbeiten – wir sollen selbst einige reife Kaffeekirschen pflücken. Das passiert hier von Hand, da jeder Kaffeebaum gleichzeitig unterschiedlich reife Kaffeekirschen enthält. Aufgrund der idealen Verhältnisse hier auf rund 1600 Metern Blühen die Kaffeebäume ganzjährig. Ein geschickter Pflücker kann pro Tag über 100 Kilo Kaffeekirschen ernten.

    Meine Ausbeute

    Am Ende bleiben von jedem Kilo Kaffeekirschen rund 100 Gramm fertige Bohnen. Um die Kirschen zu verarbeiten gibt es mehrere Optionen. Man kann sie als ganzes vergären lassen, was die Intensität steigert oder Kirsche und Bohne trennen und nur die Bohne weiterverarbeiten. Hier wird die Bohne dann entweder mit dem übrig bleibenden Schutzfilm aus Fruchtfleisch getrocknet oder vorher gewaschen. Getrocknet wird in der Regel in Gewächshäusern, nur in der Hochsaison wird auch eine Maschine zum Trocknen eingesetzt.

    Kaffeebohnen beim Trocknen im Gewächshaus

    Sind die Bohnen ausreichend getrocknet kann die letzte Schale entfernt werden. Übrig bleibt die fertige, ungeröstete Kaffeebohne. Oft werden die Bohnen auch ungeröstet exportiert und erst im Zielland geröstet. Je nach Art und Ablauf des Röstvorgangs lassen sich unterschiedliche Eigenschaften des Kaffees hervorheben. Am Ende unserer Tour dürfen wir den Kaffee nun selbst verkosten.

    Der Kaffee wird durch einen Stofffilter gebrüht

    In Kolumbien wird fast ausschließlich Arábica Kaffee angebaut. Dieser hat einen geringeren Koffeingehalt als die Robusta-Bohne, die etwa in Brasilien vorherrscht. Brasilien und Kolumbien sind auch die Nummer eins und drei der weltweiten Kaffeeproduzenten – dazwischen liegt Vietnam. Kein Wunder also, das Kaffee in Kolumbien einen hohen Stellenwert hat. Für mich geht’s mit dem Willy zurück nach Salento – Proviant für morgen einkaufen. Was ich da unternommen habe erfahrt ihr beim nächsten Mal.

  • Salento – wo der Kaffee zu Hause ist

    Salento – wo der Kaffee zu Hause ist

    Das nächste Ziel meiner Reise ist das Kaffee-Dreieck Kolumbiens. Hier, rund um die Orte Armenia, Pereira und Salento wird das schwarze Gold abgebaut und in die ganze Welt exportiert. Während Armenia und Pereira größere Städte mit eigenem Flughafen sind liegt der kleine Ort Salento etwas abgeschieden in den Bergen. Hier schlage ich mein Lager für einige Nächte auf um die Region zu erkunden.

    Der Blick von meinem Balkon in Salento

    Um von Medellín nach Salento zu kommen ist auf dem Papier recht einfach. Es gibt einige Kleinbusse, die täglich die rund sechs Stunden lange Fahrt hinter sich bringen. Alternativ gibt es normale Fernbusse nach Armenia oder Pereira, von dort kann man dann Bus oder Taxi nehmen um die letzten 45 Minuten nach Salento zurück zu legen. Ich entscheide mich für die Fernbus-Variante mit gemütlichem Business-Class Sitz. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, durch starke Regenfälle und Muren in den letzten Wochen dauert die Fahrt nämlich anstelle von sechs gleich zehn Stunden.

    Immer wieder muss der Bus warten, da die Straßen nur einspurig befahren werden können

    Schließlich komme ich aber in meinem Hostel in Salento an. Der Ort selbst ist relativ klein und kann problemlos zu Fuß erkundet werden. Um zu den Attraktionen außerhalb des Ortes, wie etwa den Kaffeefarmen, zu kommen werden alte Jeeps – Willys genannt – eingesetzt.

    Im Inneren des Willys

    Die Fahrt mit den Willys ist recht abenteuerlich, zehn Passagiere werden ins Innere des Autos gestopft, bis zu drei Passagiere stehen hinten auf einem Trittbrett. Dafür sind die Fahrten sehr günstig, weniger als zwei Euro kostet der Transport zu einer der rund 20 Minuten entfernten Kaffeefarmen und retour.

    Die Sitzbank des Willys

    In Salento selbst gibt es außer vielen Restaurants und Souvenirshops nicht viele Attraktionen. Einzig ein Aussichtspunkt, der über sechs Stiegen erreichbar ist, liefert spektakuläre Ausblicke. Mehr zu erleben gibt es aber rund um den Ort. Was genau erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

  • Guatapé und die versunkene Stadt

    Für heute habe ich eine ganztägige Tour in den östlichen Teil des Departamento de Antioquía gebucht. Von Medellin aus geht es rund 80 Kilometer nach Osten zur Stadt Guatapé. Diese gilt als eine der schönsten Städte in ganz Kolumbien. Die Abfahrt ist in aller Früh am Parque el Poblado, in einem der beliebtesten Viertel von Medellín. Da es für das Frühstück im Hotel zu zeitig war freue ich mich auf unseren ersten Stopp – ein kolumbianisches Frühstück. Neben Kaffee und Rührei gibt es Arepas – kleine runde Maisfladen.

    Ein Brunnen in El Peñol

    Frisch gestärkt geht es weiter nach El Peñol – oder besser gesagt Neu El Peñol. Die ursprüngliche Stadt wurde nämlich in den 70ern aufgegeben um an ihrer Stelle ein Wasserkraftwerk zu errichten. Rund 4000 Menschen wurden damals umgesiedelt. Wir stoppen kurz an einem Brunnen im Zentrum des Ortes bevor es zur Hauptattraktion des Tages geht – dem Piedra de Peñol.

    La piedra de Peñol

    Schön von weitem kann man den riesigen Felsbrocken sehen. Knapp über 700 Stufen gilt es bis zu seinem Gipfel zu erklimmen. Das klingt viel, ist in Wirklichkeit aber in rund 20 Minuten zu schaffen. Ungefähr in der Mitte gibt es eine Aussichtsplattform, an welcher man sich kurz ausruhen kann. Hat man es bis ganz nach oben geschafft wird man mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Die vielen Seen sind alle Teil des Staubeckens des Wasserkraftwerks.

    Der Rundblick von oben

    Hinunter gilt es die gleiche Anzahl an Stufen zu bewältigen, auch wenn der Rückweg hinter den Stiegen des Aufstiegs liegt – es gibt ein Einbahnsystem. Am Weg nach unten bin ich froh daß wir schon sehr früh am piedra de Peñol waren, denn auf der anderen Seite stauen sich die Menschen den Fels hinauf. Wieder unten angekommen gibt’s als Belohnung ein Bier bevor es weiter ins Zentrum von Guatapé geht.

    Der Aussichtsturm am Gipfel des piedra de Peñol

    Eine Besonderheit in Guatapé sind die Zócalos. So werden hier die bunten Dekorationen an den Hausmauern genannt. Auch abseits davon ist Guatapé sehr farbenfroh und ein tolles Fotomotiv. Nachdem wir das Zentrum erkundet haben geht’s zum Mittagessen, es gibt traditionell Reis mit Bohnen, Kochbanane und ein Protein zur Auswahl.

    Eine Straße im Zentrum, die Häuser mit Zócalos verziert

    Danach haben wir etwas Zeit den Strand zu erkunden bevor wir selbst zu einer Bootsfahrt aufbrechen. Es geht zu jenem Teil des Stausees, in welchem das alte Peñol lag. Übrig ist davon nur mehr ein Haus, sowie ein Kreuz das an den ehemaligen Standort der Kirche erinnert.

    Hier befand sich einst die Kirche von Peñol

    Heute leben Musik- und Sportstars am Ufer des Sees, vor rund 30 Jahren hatte hier auch Pablo Escobar eine Residenz – inklusive Hubschrauberlandeplatz. Heute ist davon nur eine Ruine übrig, das Anwesen wurde bereits vor dem Tod des Drogenbarons von einer rivalisierenden Bande zerstört.

    Die Überreste von Pablo Escobars Villa

    Bevor es zurück nach Medellín geht legen wir noch einen Stopp bei einem Nachbau des alten Peñol ein. Auf einem Hügel wurde hier das alte Ortszentrum inklusive Kirche nachgebaut um an die Vergangenheit zu erinnern.

    El viejo Peñol

    Wieder in Medellín angekommen geht es für mich zurück ins Hotel. Packen steht auf dem Programm, morgen geht es in eine neue, interessante Region von Kolumbien. Mehr dazu beim nächsten Mal.

  • Comuna 13 – ein Stadtteil im Wandel

    Comuna 13 – ein Stadtteil im Wandel

    Während sich ganz Medellín in den letzten 20 Jahren stark gewandelt hat trifft das besonders auf einen Stadtteil zu – Comuna 13, auch unter dem Namen San Javier bekannt. Insgesamt 16 Bezirke – Comunas genannt – umfasst Medellin, San Javier ist dabei wohl der berüchtigste. Für viele Jahre herrschten hier kriegsähnliche Zustände, ausgelöst durch rivalisierende Drogenbanden. Heute zieht der Stadtteil jedes Jahr hunderttausende Touristen an. Um zu sehen wieso das so ist habe ich eine Tour in die Comuna 13 gebucht.

    Comuna 13 von der Mittelstation der Gondel

    Die Tour startet ganz in der Nähe meines Hotels an einer U-Bahn Station. Mit dieser geht’s rund 10 Stationen zur Talstation der Gondel. Ähnlich wie in La Paz gibt es auch hier in Medellín Gondelbahnen um rasch auf die Hügel der äußeren Bezirke zu kommen. Hunderttausende Menschen nutzen die Gondeln täglich um zur Arbeit und wieder zurück zu pendeln. Wir steigen an der Mittelstation aus um den Überblick über Comuna 13 und ganz Medellín zu genießen.

    Fast wie am Skiberg

    Danach geht es wieder ins Tal – in das Zentrum von Comuna 13 geht es mit dem Bus. Die Fahrt dorthin dauert rund 10 Minuten und endet in einer bunten Straße. Gleich erkennt man, womit die Menschen hier heute ihr Geld verdienen – Tourismus. An jedem Eck gibt es Bars, Souvenirläden und Straßenkünstler.

    Am Fuß von Comuna 13

    Wir spazieren die Straße hinauf, vorbei an beeindruckenden Graffitis. Viele Künstler haben hier die Geschichte der Comuna verarbeitet, heute sind die Kunstwerke ein wesentlicher Grund weshalb so viele Menschen die Comuna 13 besuchen.

    Eines der Graffiti

    Um ganz nach oben zu kommen wurde eine Reihe von Open Air Rolltreppen installiert. Knapp 350 Meter Rolltreppe gibt es um den Hügel binnen kürzester Zeit zu erklimmen. Oben gibt es mehr Bars und Straßenhändler, aber auch einen spektakulären Ausblick. Wir machen eine kurze Pause und genießen diesen bei einem Bier.

    Ausblick von oben

    Was positiv auffällt – während überall sonst in Südamerika Kinder unterwegs sind um Sachen zu verkaufen ist das hier verpönt. Anstatt dessen sehen wir Kinder mit einem Wasserschlauch spielen – immerhin ist es heute sehr heiß. Generell sind die Menschen sehr freundlich, man ist froh mit dem Tourismus eine Lebensgrundlage abseits von Drogen und Gewalt zu haben.

    Ein Kind das arbeitet verliert mehr als es verdient

    Ansonsten erinnert mich Comuna 13 stark and die Favela Santa Marta in Rio de Janeiro – allerdings gibt es hier viel bessere Infrastruktur. Unsicher fühle ich mich in keinem Moment, es ist fast unvorstellbar das hier vor 20 Jahren noch ein Bandenkrieg tobte. Nach rund zwei Stunden geht es wieder zurück zur U-Bahn, die Tour geht zu Ende. Und ich verstehe jetzt, warum Comuna 13 bei Touristen so beliebt ist – was die Gemeinschaft hier auf die Beine gestellt hat um das Drogen-Image auszumerzen ist beeindruckend.

  • Medellín – die Stadt des ewigen Frühlings

    Medellín – die Stadt des ewigen Frühlings

    Der nächste Abschnitt meiner Reise führt mich zurück nach Kolumbien. Mein erstes Ziel ist die zweitgrößte Stadt des Landes – Medellín. Rund 2,5 Millionen Menschen leben innerhalb der Stadtgrenze, knapp 4 Millionen im Ballungsraum. Mein erster Eindruck – alle sehr grün hier, obwohl die Stadt auf rund 1500 Metern Seehöhe liegt. Schuld daran ist das hervorragende Klima – ganzjährig gleichbleibend warm zwischen 17 und 27 Grad. Daher hat die Stadt auch ihren Spitznamen Capital de la eterna primavera – Hauptstadt des ewigen Frühlings.

    Ein Park im Zentrum

    Traurige Berühmtheit erlangte Medellín in den 80ern, als hier das Medellín-Drogenkartell sein Unwesen trieb. Unter der Führung in Pablo Escobar wurde Kokain im großen Stil in die USA geschmuggelt. Zu dieser Zeit war Medellín eine der Städte mit der höchsten Mordrate weltweit. Seit der Zerschlagung des Kartells im Jahr 1993 hat sich die Stadt stark gewandelt und gilt heute als eine der innovativsten und aufstrebendsten in ganz Lateinamerika.

    Die Kathedrale

    So ist Medellín die einzige Stadt Kolumbiens die über eine U-Bahn verfügt. In der Hauptstadt Bogotá wird zwar eine Metro gebaut, diese wird aber nicht vor 2028 fertiggestellt sein. Neben Textilien werden in Medellín auch Blumen exportiert – hauptsächlich Orchideen.

    Das Stadtwappen

    Daneben ist Medellín auch Heimat einer ganzen Menge and Künstlern. Neben Reggaeton-Sängern wie J Balvin oder Karol G sticht vor allem der Maler und Bildhauer Fernando Botero heraus. Im Museo de Antioquía ist ihm ein ganzes Stockwerk gewidmet, in welchem aber leider Fotoverbot herrscht. Glücklicherweise gibt es am Platz vor dem Museum einige seiner Skulpturen zu sehen.

    Eine der Skulpturen von Botero

    Das wohl berühmteste Stadtviertel Medellíns liegt etwas außerhalb des Zentrums. Wie man dort hinkommt und was es dort zu sehen gibt erzähle ich euch beim nächsten Mal.

  • Die Mitte der Welt

    Die Mitte der Welt

    Nur unweit von Quito liegt jene Linie, die dem Land Ecuador seinen Namen gegeben hat – der Äquator. Hier, im Ort Mitad del Mundo, treffen Nord- und Südhalbkugel aufeinander und führen einige interessante Naturphänomene vor Augen. Dabein war die exakte Position des Äquators lange unbekannt. Eine französische Expedition im Jahr 1736 legte die Linie fest, spätere Messungen via GPS stellten jedoch fest das man sich um 240 Meter vertan hatte.

    Monument an der von der französischen Expedition festgelegten Linie

    An der ursprünglich vermuteten Stelle des Äquators wurde von der ecuadorianischen Regierung ein 30 Meter hohes Monument errichtet. Etwa 200 Meter von diesem Monument entfernt befindet sich das Intiñan Solar Museum. Hier soll der tatsächliche Äquator liegen.

    Der Eingang des Intiñan Museums

    Die Führung durch das Museum ist dabei ein Mix aus ecuadorianischer Geschichte und Physikstunde. Wurden zuerst einige Regionen Ecuadors vorgestellt geht es danach zum Äquator. Eine Sonnenuhr sowie ein darauf basierendes Kalender verdeutlicht die erste Besonderheit am und um den Äquator. Tag und Nacht sind das ganze Jahr gleich lang, Jahreszeiten gibt es auch nicht wirklich.

    Ein Sonnenkalender

    Weiter geht es mit einer Station, die den Coriolis-Effekt zeigen soll. Dieser, durch die Erdrotation ausgelöste Effekt wirkt auf der nördlichen Hemisphäre in die entgegengesetzte Richtung wie auf der südlichen Halbkugel. Weiters gilt es ein Ei auf einem Nagel zu balancieren, was am Äquator einfacher sein soll, sowie mit geschlossenen Augen auf der Äquatoriallinie zu balancieren.

    Die Äquatoriallinie

    Auch wenn die Wissenschaft hinter diesen Experimenten etwas fragwürdig ist – ein interessanter Zeitvertreib. Mit dieser kurzen Exkursion endet meine Zeit in Ecuador auch schon wieder, weiter geht es in ein Land, welches ich zu Beginn meiner Reise schon kurz besucht hatte. Wohin genau es geht erzähle ich euch beim nächsten Mal.

  • Quito – die höchste Hauptstadt der Welt

    Quito – die höchste Hauptstadt der Welt

    Der nächste Stopp meiner Reise führt mich nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Dabei ist Quito nicht irgendeine Hauptstadt – mit 2850 Metern über dem Meeresspiegel ist sie die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. La Paz liegt zwar noch höher, ist aber nur Regierungssitz und nicht Hauptstadt von Bolivien.

    Panorama von Quito

    Knapp drei Millionen Menschen leben hier in einem langgezogenen Tal. Umgeben ist die Stadt von Vulkanen, viele von ihnen aktiv. Auch wenn die Stadt aufgrund der Lage der Vulkane wohl keinen Lavastrom befürchten muss, würde sie in der Vergangenheit regelmäßig von Vulkanasche bedeckt.

    Der Süden der Stadt

    Die erste Besiedlung Quitos wird auf das Jahr 1500 vor Christus datiert, zur Zeit der Inka war Quito die zweite Hauptstadt des Reiches. Nach der Eroberung durch die Spanier wurden viele der Tempel in Kirchen umgebaut. Das kann man heute noch in der Calle de las 7 Cruzes sehen kann. Entlang dieser Straße im Stadtzentrum befinden sich sieben sehenswerte Kirchen.

    Die Basilika von Quito

    Generell findet man im Stadtzentrum von Quito viele prachtvolle Kolonialbauten. Einige von ihnen wurden zu Hotels umgebaut, in anderen haben Restaurants ihre Heimat gefunden. Die Altstadt gilt als best erhaltenste in ganz Südamerika und wurde deshalb bereits 1978 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

    Ein modernisiertes Kolonialgebäude

    Eine besondere Tradition gibt es in Quito zu Ostern. Am Karfreitag findet die Prozession der Cuchuruchos statt. Mit ihren violetten Roben und spitzen Kapuzen ziehen sie durch die Stadt um Buße zu tun. Die Prozession endet vor der Basilika San Francisco, einer der größten Kirchen in ganz Lateinamerika.

    Plaza San Francisco mit Basilika

    Am Altar der Basilika San Francisco findet man die Marienstatue La virgen de Quito – die Jungfrau von Quito. Unweit von der Basilika, am Hügel El Panecillo, steht eine 41 Meter hohe Nachbildung dieser Statue. Damit ist sie höher als der Cristo Redentor in Rio und die höchste Aluminium Statue überhaupt.

    Die Marienstatue am El Panecillo

    Doch in Quito gibt es nicht nur Kirchen und Kolonialbauten, weiter nördlich des Zentrums findet man moderne Gebäude und Einkaufszentren. Noch ein paar Kilometer weiter, knapp außerhalb von Quito gibt es eine weitere Sehenswürdigkeit die viele Touristen anzieht. Worum es sich dabei handelt erfahrt ihr beim nächsten Mal.