Nachdem ich in Salento gelernt habe, wie Kaffee hergestellt wird, interessiere ich mich in Minca dafür, woher der wichtigste Bestandteil der Schokolade kommt. Es gibt in Minca mehrere Kakaofarmen, ich habe mich dazu entschlossen der Finca La Candelaria einen Besuch abzustatten. Hier wird sowohl Kaffee als auch Kakao angebaut, dazu gibt’s täglich eine Führung.

Da die Finca relativ weit vom Ortszentrum entfernt liegt und die Tour schon am Vormittag stattfindet nehme ich ein Mototaxi. Da durch den Regen die Straßen teilweise ziemlich gatschig sind haben wir bei den steilen Stellen der Fahrt ganz schön zu kämpfen. Trotzdem kommen wir nach rund 20 Minuten bei der Finca an. Wirklich fixe Startzeit für die Tour gibt es keine, allerdings findet sie erst ab zwei Teilnehmern statt. Da ich aktuell noch alleine bin warte ich ein wenig und trink einen Kaffee.

Schließlich kommen noch weitere Besucher und die Tour beginnt. Zuerst geht’s auf die Plantage selbst, wo neben Kakao auch Avocados, Mangos, Maracuja und andere Früchte angebaut werden. Der Grund dafür – um Eichhörnchen, Insekten, Vögel und Co. davon abzuhalten die Kakaobohnen zu fressen. Zusätzlich hängen in den Kronen der Kakaobäume auch CDs.

Die Kakaopflanze ist dem Kaffee recht ähnlich, wir finden am gleichen Baum sowohl Blüten als auch reife Früchte. Die Blüten selbst haben keinerlei Geruch und wachsen sowohl an den Ästen als auch direkt am Stamm. Wir pflücken eine reife Frucht und machen uns auf den Weg zurück zur Finca, um den weiteren Weg zur Schokolade zu sehen.

Zuerst wird die Frucht geöffnet. Neben dem Fruchtfleisch befinden sich darin auch bis zu 60 weiße Samen – die Kakaobohnen. Diese werden getrocknet und geröstet, wodurch sie ihren Geschmack sowie die dunkle Farbe bekommen. Sie sind nun zum Verzehr geeignet, schmecken allerdings Recht bitter.

Während die Schale der Bohne als Brennstoff fürs Rösten verwendet werden kann, wird die Bohne selbst zu kleinen Kakaoflocken, den sogenannten Nibs, verarbeitet. Diese können wiederum gepresst werden, um Kakaobutter zu erhalten, oder gemahlen mit weiteren Zutaten zur Schokolade verarbeitet werden. Unser Guide, der Eigentümer des Familienbetriebes in dritter Generation, nutzt Honig anstelle von Zucker, um eine Schokoladenpaste zuzubereiten. Erwärmt man diese, wird die Schokolade flüssig.

So kann man die Schokolade in Formen gießen, zu Pralinen verarbeiten, mit Milch als heiße Schokolade genießen oder sogar als Gesichtsmaske nutzen. Wir probieren alle diese Möglichkeiten aus – bei der Gesichtsmaske bin ich froh daß keine Insekten in der Nähe sind. So endet eine interessante Tour auf der Finca La Candelaria und ich mache mich zu Fuß zurück auf den Weg nach Minca.

Leider fängt es schon bald zu regnen an, bis ich wieder im Ort ankomme bin ich waschelnass. Nach ein paar Stunden hört der Regen auf, am Abend gibt es sogar einen wunderbaren Sonnenuntergang. Mein letzter hier in Minca, morgen geht es nämlich weiter. Wohin, das erfahrt ihr beim nächsten Mal.






Ein Gedanke zu “Der Schokolade auf der Spur”