Karneval in Rio

Jedes Jahr im Februar herrscht in Brasilien Ausnahmezustand. Quasi den ganzen Monat lang wird Karneval gefeiert, der Höhepunkt ist dabei die Parade der Sambaschulen in Rio de Janeiro. Während die Parade die letzten beiden Jahre der Pandemie zum Opfer gefallen ist, findet sie heuer wieder statt. Für mich heißt es also ab nach Rio, um live bei der größten Party der Welt dabei zu sein.

Schon am Flughafen in Paris werden wir auf den Karneval eingestimmt

Während sich in Österreich der Winter von seiner hartnäckigen Seite zeigt, herrscht in Rio Hochsommer. Ideal also, um auf den Straßen zu feiern. Gelegenheiten dazu gibt es jede Menge, veranstaltet doch so ziemlich jedes Stadtviertel einen Bloco – eine Parade auf den (abgesperrten) Straßen mit jeder Menge Tanz und Musik. Oft haben die Blocos auch ein bestimmtes Thema, etwa den Lieblings-Fußballverein oder die Geschichte des Stadtviertels.

Siegerparade im Sambadrom

Dicht gedrängt geht es hier auf den Straßen zu, selbst mit einer luftigen Verkleidung kommt hier jeder zum Schwitzen. Leider haben während des Karnevals auch Taschendiebe Hochsaison, also sollte man nur das Notwendigste zum Bloco mitbringen. Ich hab mein Telefon vorsorglich in der Unterkunft gelassen, somit gibt’s leider keine Fotos von den Straßen.

Sambadrom

Während die Blocos auch oft Tagsüber stattfinden, nimmt das Sambadrom erst nachts seinen Betrieb auf. Die einzelnen Sambaschulen von Rio investieren über das Jahr unzählige Stunden, um bei dieser Parade ihr können zu zeigen. Rund um den Faschingsdienstag ist es dann soweit und die zwölf besten Sambaschulen der Stadt treten im Sambadrom an, um die Jury zu überzeugen. Die besten sechs dürfen dann am Sonntag darauf bei der Siegerparade nochmal eine Ehrenrunde drehen.

Bei dieser Siegerparade stehe auch ich auf der Tribüne und kann meinen Augen kaum glauben. Jede Sambaschule verwandelt die 700 Meter lange Arena für rund 65 Minuten in ein buntes Spektakel. Getanzt wird dabei auf riesigen, mehrstöckigen Wägen, die kunstvoll unterschiedlichen Themen gewidmet sind. Knapp 90.000 Menschen fasst das Sambadrom und egal ob im VIP Bereich oder auf den Tribünen, überall wird mitgetanzt. Und das obwohl es gegen Mitternacht immer noch 27 Grad hat.

Gewonnen hat dieses Jahr übrigens die Sambaschule Imperatriz Leopoldinense vor Unidos do Viradouro und Unidos de Vila Isabel. Wer die Parade bis zum Ende verfolgen will sollte gut ausgeschlafen sein. Da die sechstplatzierte Schule erst um 22:00 eröffnet, dauert das ganze bis fünf Uhr morgens. Am besten also den nächsten Tag entspannt am Strand verbringen 🙂

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