Meine erste Station in Peru führt mich nach Arequipa, eine Stadt die ich ursprünglich gar nicht auf dem Radar hatte. Ganz im Süden Perus liegt sie nicht ganz auf meiner Reiseroute, nachdem ich aber von anderen Reisenden viel positives über Arequipa gehört habe nehme ich einen kleinen Umweg gerne in Kauf.

Mein erster Eindruck – die Stadt unterscheidet sich doch sehr von den Städten in Bolivien. Riesige Gebäude prägen das Ortsbild, die Dichte an Kirchen im Stadtzentrum sucht seines gleichen. Die enorme Kathedrale im Zentrum nimmt eine komplette Seite des Plaza de Armas ein und passt kaum auf ein Foto. Dazu kommen noch einige Klöster – kein Wunder also dass die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde.

Alle Gebäude sind äußerst massiv ausgeführt, was den häufigen Erdbeben in der Region geschuldet ist. Wöchentlich bebt hier die Erde, seit der Gründung der Stadt durch die spanischen Konquistadoren im Jahr 1540 würde sie sieben Mal durch Erdbeben verwüstet. Das sie immer wieder aufgebaut wurde liegt an ihrer strategischen Lage.

Vor der Stadtgründung war die Region von den Inka besiedelt. Im Umkreis der Stadt befinden sich insgesamt 16 Vulkane, wobei drei davon von fast überall zu sehen sind. In der Mythologie der Inka stellen die Vulkane Gottheiten da, diese werden Apu genannt.

Die Vulkane und die dazugehörigen Gesteinsarten geben Arequipa auch sein spezielles aussehen. Viele der Gebäude sind aus den weißen Steinen erbaut. Der Beiname die weiße Stadt hat aber weniger mit der Farbe zu tun, sondern mit der Hautfarbe der Spanier, welche die ansässigen Inka vertrieben.

Auch kulinarisch kann sich Arequipa sehen lassen. An vielen Straßenecken findet man das traditionelle Käseeis, hinzu kommt das aus rotem Mais hergestelle Getränk Chicha. Dieses gibt es in einer alkoholfreien Version als Chicha Morada, oder vergoren. Außerdem findet man in fast jedem Restaurant Alpaka auf der Speisekarte, oft von einigen der unzähligen Erdäpfel Sorten begleitet, die es in der Region gibt.

Rund 100 Kilometer Luftlinie von der Stadt entfernt liegt eine weitere Attraktion – der Colca-Canyon. Diese Schlucht ist eine der tiefsten der Welt und Heimat des Kondors. Mein Weg führt mich aber etwas weiter in den Norden. Nachdem ich hier in Arequipa etwas Sonne und Sauerstoff tanken konnte geht es von 2300 Metern Seehöhe wieder hinauf auf knapp 3500. Wohin genau, das erfahrt ihr beim nächsten Mal.







