Denkt man an brasilianische Spezialitäten kommen einem wohl drei Dinge in den Sinn. Exotische Früchte, Caipirinhas und Unmengen an Fleisch, wie man es aus vielen brasilianischen Restaurants in Europa kennt. Doch nach einigen Wochen hier ist klar – Milchprodukte, allen voran Käse, zählen zu den beliebtesten Nahrungsmitteln des Landes. Aber auch Einflüsse aus der österreichischen Küche lassen sich finden. Nicht zuletzt wurde auch die zweitgrößte Molkerei Brasiliens – Tirol Milch – von österreichischen Auswanderern gegründet.
Eine Spezialität, die man in jeder Bäckerei findet, ist das Pão de queijo. Zu deutsch Käsebrot, hat das Gebäck mit einem aus Österreich bekannten Käsebrot wenig zu tun. Pão de queijo sind runde Bällchen, deren Teig einen hohen Kaseanteil enthält. Dabei gibt es verschiedene Varianten in unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichen zusätzlichen Füllungen.

Ein Brot mit Käse Geschmack ist jetzt nichts wirklich außergewöhnliches. Doch auch zu Nahrungsmittel, wo man sich eigentlich denkt da passt kein Käse dazu, wird dieser gerne hinzugefügt. So zum Beispiel zu einer, an sich süßen, Waffel zum Frühstück.

Ein Gericht, das nicht nur in Brasilien, sondern auch in Argentinien und Uruguay beliebt ist, ist die Milanesa. Dabei handelt es sich um nichts anderes als ein Schnitzel, standardmäßig mit Rindfleisch. Hiervon gibt es auch eine Variante, die so manchen Schnitzel-Puristen zum Weinen bringen könnte. Bei der Milanesa Napolitana wird das fertige Schnitzel mit Schinken und Käse überbacken, sowie mit einer Tomatensoße getränkt.

Natürlich darf hier in Brasilien auch gebratenes Rindfleisch in jeglicher Form nicht fehlen. Als Beilage sehr beliebt ist neben Reis und Pommes auch eine Sauce mit Bohnen. Diese sind auch ein Hauptbestandteil des brasilianischen Nationalgerichtes – der Feijoada. Klassisch besteht diese aus einem Eintopf von Fleisch und Bohnen, dazu gibt’s Reis, geröstetes Maniokmehl und Grünkohl mit frittierter Schweinsschwarte.

Viele Brasilianer haben es gerne süß, dementsprechend gibt es auch eine große Auswahl an Süßspeisen. Aber es heißt Aufpassen, mehr als einmal hat sich ein vermeintliches Schokoladencrossaint als salzige Überraschung entpuppt. Süß und salzig werden gerne kombiniert. Eindeutig auf der süßen Seite ist Açaí. Die Beeren dieser Pflanze werden zu einem Sorbet verarbeitet und pur oder in Kombination mit anderen Früchten genossen.

Bleiben die Getränke, auch hier gibt es Bezug zu Österreich. Während viele Biersorten deutsche Namen tragen, zum Beispiel Eisenbahn, gibt’s auch ein Wienbier. Und dann ist da natürlich noch die Essenz des brasilianischen Lebensgefühls – der Caipirinha. Ob klassisch mit Cachaça und Limonen oder ausgefallener mit Vodka und Maracuja, fehlen darf er auf keiner Speisekarte. Und in der Sonne am Strand schmeckt er gleich doppelt so gut 🙂
