Früh am Morgen mach ich mich auf den Weg zum Flughafen, um nochmal gut zwei Stunden und den Süden zu fliegen. Mein Ziel ist Punta Arenas, die südlichste Großstadt der Welt.

Schon vor der Landung ist klar – hier weht ein anderer Wind. Beim Landeanflug werden wir ordentlich durchgeschüttelt, schlussendlich kommen wir aber sicher in der rund 125.000 Einwohner zahlenden Stadt an. Doch auch am Boden lässt der Wind nicht nach, Böhen von über 100 km/h erschweren das Erkunden der Stadt.

Dem Wind fällt auch meine geplante Aktivität für meinen einzigen vollen Tag hier zum Opfer. Eigentlich wollte ich in der Früh zur Isla Magdalena aufbrechen, um die auf der Insel beheimatete Kolonie von Magellan-Pinguinen zu besuchen. Mehr als 60.000 Pinguine sollen diese Insel in der Magellan Straße bewohnen.
Anstatt dessen entscheide ich mich die Stadt zu Fuß zu erkunden. Erster Stop ist ein kleiner Hügel im Zentrum der sonst sehr flachen Stadt. Von hier aus hat man nicht nur die Stadt im Blick sondern kann auch die täglich im Hafen anlegenden Kreuzfahrtschiffe sehen. An einem nahen Wegweiser Stelle ich fest daß ich momentan um einiges näher an Japan als der Heimat bin.





Eine weitere beliebte Sehenswürdigkeit ist der Friedhof von Punta Arenas. An diesem Ort spiegelt sich auch wieder, dass sich hier in der Vergangenheit eine Vielzahl von Einwanderern niedergelassen hat. Spanier, Briten, Deutsche aber vor allem Kroaten hat es zu Beginn des 20. Jahrhunderts hierher gelockt. Daher tragen viele der Grabsteine kroatische Inschriften und auch in der Stadt selbst findet man noch einige kroatische Restaurants.






Den Beinamen Tor zur Antarktis trägt Punta Arenas nicht von ungefähr, immerhin starten von hier immer wieder Flüge zum eisigen Kontinent. Schlussendlich stellt Chile auch einen Anspruch auf einen Teil der Antarktis, der als Verlängerung der Anden gilt.
