War in Pucón schon ein ziemlich mitteleuropäisches Flair zu spüren, bin ich jetzt an einem Ort angekommen, welcher dies noch auf die Spitze treibt. Das liegt daran, dass der Ort Puerto Varas einst von deutschen Auswanderern besiedelt wurde, was sich auch heute noch im Ortsbild zeigt.

Die Nachfahren der deutschen Pioniere organisieren sich heute noch im deutschen Verein, dessen Vereinshaus – inklusive deutschem Restaurant – im Ortskern von Puerto Varas liegt. Aber auch abseits davon findet man jede Menge Hinweise auf die deutsche Vergangenheit.

Leider hat mich eine Schlechtwetterfront hierher verfolgt, weshalb die in Puerto Varas angebotenen Outdoor-Aktivitäten ins Wasser fallen. Wasser gibt es hier übrigens genug, liegt die Stadt doch am zweitgrößten See Chiles, dem Lago Llanquihue. Dieser See ist mit 877km² rund 50 Prozent größer als der Bodensee.

Hatte Pucón mit dem Villarica einen Vulkan zu bieten gibt’s hier gleich zwei. Die Vulkane Osorno und Calbuco sind beliebte Ausflugsziele für Wanderungen. Leider kann ich Aufgrund der immer wieder aufkommenden Regenfälle den Vulkanen keinen Besuch abstatten und muss sie aus der Ferne bestaunen.

Dafür stolpere ich im Garten meines Hostels – einem der vielen Gebäude aus der Gründerzeit – über ein paar komische Vögel. Von der Größe her irgendwo zwischen Hendl und Truthahn angesiedelt, mit gelbem Kopf und einem langen, gekrümmten Schnabel. Hier hat es sich eine Gruppe von Schwarzzügelibissen gemütlich gemacht.

Aber auch ansonsten geht es in Puerto Varas tierisch zu. Wie auch in allen anderen Städten, in denen ich bisher war, tummeln sich zahlreiche streunende Hunde in den Straßen. Einen hab ich sogar beim Check-in am Flughafen, auf dem Weg zu meinem nächsten Stopp, gesehen. Aber dazu mehr beim nächsten Mal.


